Die Körperwelten am lebenden Modell studiert

Beata Obst stellt im „Dürener Tor“ aus. Konkrete Pläne, im „Haus der Familie“ eine Kunst-Akademie einzurichten.

Dürener Zeitung ·
Nideggen ·
19.08.2004

„Körperwelten“ tun sich derzeit im „Dürener Tor“ auf: Der Kunst- und Museumsverein der Stadt Nideggen lud zu einer Vernissage mit der Künstlerin Beata Obst ein. Unter dem lateinischen Titel „Corpus est tempus“ (Körper ist Zeit) stellt die Künstlerin überwiegend Aktmalerei aus.

Die großformatigen Bilder, 39 an der Zahl, sind aus Studien am lebenden Modell entstanden. Sie sagen viel aus über das künstlerische Verhältnis zur Wirklichkeit. Professor Dr. Wolfgang Meisenheimer (Düren) sieht in ihnen, wie in einer ausliegenden Mappe zu lesen war, „eine neue Lebens- und Leib-Philosophie“. Er erkennt „Angriffs-, Verteidigungs-, Sehnsuchts-, Traum-, Werbe-, Klatsch- und Drohbilder.“

Die Künstlerin arbeitet mit Öl auf Leinwand, die anschließend mit Wachs bearbeitet wird.

Sie wurde 1966 in Neiße (in der Nähe des polnischen Oppeln) geboren, lebt und arbeitet heute aber in Köln. Ausgestellt hat sie schon in vielen großen und kleinen Orten der Welt: von Antwerpen über New York bis Vettweiß.

Begrüßt wurden die Vernissage-Gäste von Peter Esser, Vorsitzender des einladenden Vereins. Bürgermeister Willi Hönscheid präsentierte Nideggen als Kunst-Stadt und zündete dabei eine kleine „Bombe“: So berichtete er von fortgeschrittenen Plänen, im „Haus der Familie“ eine Kunst-Akademie zu eröffnen, bei der die Teilnehmer vor Ort wohnen können. Bekanntlich wird die idyllisch gelegene, große Anlage vom Bistum Aachen an den Kreis Düren bzw. eine Unterorganisation des Kreises verkauft (wir berichteten).